Islam in Europa

 

Großmufti Mustafa Ceric ist geistiges Oberhaupt der bosnischen Muslime und gilt als Galionsfigur einer in Europa seit Jahrhunderten verwurzelten Ausprägung von Islam. Mit der 2006 von ihm verfassten „Deklaration europäischer Muslime“ hat er für die interreligiöse und gesellschaftliche Zukunft auch bei uns in Deutschland neue Perspektiven aufgezeigt. Er ist Mitunterzeichner eines Offenen Briefes muslimischer Autoritäten, der sich als Antwort auf die so genannte Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. versteht und Grundsatzpositionen zu den Fragen Islam und Vernunft, Islam und Gewalt und Islam und Christentum formuliert („Brief der 38“ v. 13.10.2006) und von „A Common Word Between Us and You“, eines an alle christlichen Kirchen gerichteten Aufrufs zum Dialog auf der Grundlage von Gottes- und Nächstenliebe („Brief der 138“ v. 13.10.2007). Mustafa Ceric wurde 2007 mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet und war zu Gast bei Bundeskanzlerin Merkel.

2007/2008 konnte München Mustafa Ceric bei zwei Veranstaltungen erleben:

Im Rahmen der Nymphenburger Gespräche 2008 fand statt

Islam in Europa – Neue Ansätze im Dialog

Großmufti Dr. Mustafa ef. Ceric (Sarajevo) im Gespräch mit Matthias Drobinski (SZ)

Freitag, 21. Nov. 2008 19:00 Uhr, Schloss Nymphenburg Hubertussaal

Islam in Europe

Vortrag von Dr. Mustafa Ceric, Großmufti von Bosnien-Herzegowina in englischer Sprache, mit deutscher Übersetzung

Freitag, 23. November, 18.00 Uhr, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), AudiMax

Der Islam im ehemaligen Jugoslawien ist seit Jahrhunderten in Europa beheimatet. Im Gegensatz zu extremistischen Strömungen, wie wir sie aus anderen Regionen bemerken, bieten dort verwurzelte Muslime wenig Reibungspotential innerhalb der ‚westlichen‘ Gesellschaft – und werden wohl gerade deshalb viel zu wenig wahrgenommen.

Dr. Mustafa Ceric, der Reisu-l-ulema, das geistige Oberhaupt der bosnischen Muslime, gehört heute zu den führenden islamischen Autoritäten Europas. Mit seiner ‚Deklaration europäischer Muslime‘ hat er Position bezogen für einen Islam, der mit den Werten einer zukunftsorientierten, demokratischen und offenen Gesellschaft in Europa nicht nur kompatibel ist, sondern diese gemeinsamen Werte explizit aus seinem Selbstverständnis herleitet. Ceric wendet sich gegen ethnische und traditionsverhaftete Ausrichtungen von Muslimen in Europa und fordert deren uneingeschränkte Identifikation mit der Gesellschaft, in der zu leben sie sich entschlossen haben.

Er ist Mitglied der World Conference of Religions for Peace und wurde 2007 für sein Dialogengagement zusammen mit Rita Süßmuth mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet. 2006 war er Gast von Bundeskanzlerin Merkel in Berlin.

Wir freuen uns, dass wir als Gesellschaft Freunde Abrahams Dr. Ceric nach München einladen durften, in Kooperation mit dem Islamischen Zentrum Penzberg, dem Lehrstuhl für Religionspädagogik der LMU, der Evang. Stadtakademie und Pax Christi.

Die ‚Deklaration europäischer Muslime‘ ist erstmals in deutscher Übersetzung veröffentlicht in: Blätter Abrahams 6, 2007.

Zum Vortrag von Dr. Mustafa Ceric am 23.11.2007 können wir dankenswerterweise den englischen Originaltext und die deutsche Übersetzung durch Dr. Stefan J. Wimmer als pdf zur Verfügung stellen.

Die Regensburger Papstvorlesung und die Folgen

Die Vorlesung ist hier im Original nachzulesen: http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html

Die Reaktion in Form eines Offenen Briefs von geachteten islamischen Gelehrten aus der ganzen Welt (pdf, englischsprachig) können Sie hier ebenfalls einsehen, jetzt auch mit einer deutschen Übersetzung durch Dr. Stefan J. Wimmer.

Das Bedauern des Papstes wurde bereits am 16. September mit dem hier nachzulesenden Wortlaut veröffentlicht.

Ebenfalls in der Folge dieser Ereignisse erschien eine Grußbotschaft des päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog zum Ende des Ramadan

Eröffnung der Ohel Jakob Synagoge

… in München

Die Freunde Abrahams gratulieren Charlotte Knobloch zum Jüdischen Zentrum Jakobsplatz

15. November 2006

Sehr verehrte Frau Knobloch,

die zurückliegenden Tage haben in unserer Stadt – und weit darüber hinaus – unauslöschliche Eindrücke hinterlassen. Mit der Eröffnung der neuen Hauptsynagoge Ohel Jakob und des Jüdischen Zentrums Jakobsplatz ist der Israelitischen Kultusgemeinde nicht nur ein imposanter Auftakt für die Rückkehr jüdischer Münchnerinnen und Münchner in das Herz der Stadt gelungen, Sie haben darüber hinaus allen Münchnerinnen und Münchnern ein Geschenk gemacht, ein Geschenk, dessen historische Tragweite sich nicht adäquat in Worte fassen lässt…

Ihnen persönlich und der Israelitischen Kultusgemeinde möchten wir namens der Gesellschaft Freunde Abrahams e.V., die sich – wie Sie wissen – um ein aufrichtiges Verstehen der Religionen bemüht,

dazu sehr herzlich gratulieren: Mazel tov und zu guter Stunde Weiterlesen

Informationen vom Gotzinger Platz

Die Arbeitsgruppe „Begegnung am Gotzinger Platz“, die sich um eine nachbarschaftliche Vorbereitung auf die geplanten Sendlinger Moschee bemüht, hat eine Pressemitteilung herausgegeben, die Sie hier nachlesen können.

Reizthemen interreligiös

Mit reger Beteiligung fand am 18. September 2006 im Rathaus München statt

Jüdisch-Christlich-Muslimisches Symposium

„Reizthemen interreligiös“: Dschihad – Missionierung – Zionismus

veranstaltet von:
Freunde Abrahams e. V.
IDIZEM e. V. (Interkulturelles Dialogzentrum München)
Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit e. V.
Evangelische Stadtakademie München
Sozialreferat der Stadt München in Kooperation mit „Weisst du wer ich bin?“

Arbeitsergebnisse sind bei Idizem verfügbar.

IDIZEM-Dialogpreis

FÜR DIE FREUNDE ABRAHAMS

Idizem DialogPreisDie Freunde Abrahams e. V. wurden für ihren Einsatz um Verständigung zwischen den Religionen erstmals mit einer Auszeichnung gewürdigt: Das Interkulturelle Dialogzentrum in München e.V. (IDIZEM) feierte am 7. Juli 2006 sein fünfjähriges Bestehen im Kulturzentrum Riem-Arkaden und vergab aus diesem Anlass Dialogpreise an Einzelpersonen und Institutionen. Wir danken unseren Freunden von IDIZEM, gratulieren zu dem gelungenen Fest und freuen uns auf weiterhin gutes Zusammenwirken für eine friedliche Zukunft!

Ansprache von Prof. Görg zur Verleihung des Idizem-Dialogpreises…

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Mahnwache

So, 4.12. und 11.12.2005 von 14.00 bis 15.00 Uhr, Fußgängerzone, Richard-Strauss-Brunnen:

Aufruf zur Mahnwache gegen Terror

für die Freilassung von Susanne Osthoff und ihrem Fahrer

Die Gesellschaft Freunde Abrahams e.V., die von der Beschäftigung mit altorientalischer Religionsgeschichte einen Bogen spannt hin zu einem fundierten, besseren Verständnis und Miteinander der Religionen heute, ruft aus Anlass der Entführung der bayerischen Archäologin Susanne Osthoff und ihres irakischen Fahrers zu einer Mahnwache auf.

Wir möchten in München und für Münchner ein Zeichen der Betroffenheit über die Tat, über die Verhältnisse im Irak und über den Missbrauch von Religion setzen. Dies bringen wir ausdrücklich gemeinsam mit muslimischen Mitgliedern und Gästen in der Öffentlichkeit und mit erhoffter Berichterstattung in den Medien, zum Ausdruck.

Ausdrücklich solidarisieren wir uns mit Musliminnen und Muslimen, die in aller Deutlichkeit Position beziehen gegen solche Strömungen, die den Islam als friedfertige, tolerante und dem Wertekonsens einer modernen Weltgemeinschaft förderliche Religion diskreditieren. Wir verurteilen den Missbrauch jeglicher Religion ebenso wie pauschalisierende Stimmungsmache gegen Muslime und rufen zur Gemeinsamkeit aller Menschen guten Willens auf.

Mahnwache Osthoff

 

Die Süddeutsche Zeitung reagierte am Montag, 5.12.2005

auf Seite 2 mit einem Foto unter der Überschrift
„Lasst sie frei!“
und der Bildunterschrift
Mahnwachen in der Heimat: In München demonstrierten am Sonntag Muslime und Christen gemeinsam gegen den Missbrauch der Religion für politische Zwecke […]

Zeitgleich wurde auf der Site www.muslimrat-muenchen.de der folgende Appell veröffentlicht:

Beten für Susanne Osthoff
Der Muslimrat München hat seine Mitgliedergemeinden aufgerufen beim Freitagsgebet für Susanne Osthoff und Ihre Familie zu beten. Die Bittgebete von jedem Gläubigen, gleich welcher Religion, sind jetzt für die Entführten und Ihre Angehörigen wichtig.
Vergeltsgott !

Bethlehem hinter Mauern

Buchvorstellung zusammen mit der Evangelischen Stadtakademie:

Geschichten der Hoffnung aus einer belagerten Stadt

Buchvorstellung und Gespräch mit Mitri Raheb

Dienstag, 29.11.2005 19.00 Uhr
Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24 (U Sendlinger Tor)

Mitri Raheb, Palästinenser und Christ, Pastor der Geburtskirche in Bethlehem, erzählt vom Leben der Palästinenser unter israelischer Belagerung. Ein Bericht über eine Welt, die geprägt ist von Gewalt und Todesangst, Elend und Unterdrückung. Aber auch von Menschen mit Hoffnungen und Wünschen, von einfachen Familien mit der Sehnsucht nach Frieden und einer besseren Zukunft für ihre Kinder.