Reise in Abrahams Stadt und Land muss entfallen

Aufgrund der besorgniserregenden Entwicklungen im Hl. Land und der damit einhergehenden verschärften Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes hat das Bayerische Pilgerbüro aus Sicherheitsgründen entschieden, unsere Reise in das Heilige Land abzusagen.

Die Absage erfolgt aufgrund unvermeidbarer, außergewöhnlicher Umstände gemäß Ziff. 6.2 unserer Allg. Reisebedingungen.

Als Spezialveranstalter hat das Bayerische Pilgerbüro jahrzehntelange Erfahrung bei der Organisation von Reisen nach Israel und Palästina. Die Sicherheit unserer Gäste war und ist bei der Entscheidung über die Durchführung einer Reise stets oberstes Gebot.

Alle Teilnehmer, die den Rechnungsbetrag bereits überwiesen haben, bekommen diesen in den nächsten Tagen wieder auf die uns bekannte Bankverbindung zurücküberwiesen.

Da wir die Flüge mit der El Al aktuell nicht mehr kostenlos stornieren können (da die El Al weiterhin fliegt), wäre uns sehr geholfen, wenn wir die Reise zu einem Termin in 2024 wieder anbieten dürften und der El Al einen Ersatztermin in Aussicht stellen könnten.

Herzliche Grüße aus dem Pilgerbüro, verbunden mit der Hoffnung auf baldige Beruhigung der Lage und auf Frieden vor Ort.


Lesen Sie hier das Gebet, das Stefan Jakob Wimmer verfasst hat, um es mit der Reisegruppe zusammen an Abrahams Grab in Hebron zu sprechen!

Krieg in Abrahams Stadt und Land

Liebe Freundinnen und Freunde Abrahams,
und insbesondere alle, die sich bis gestern früh (7.10.2023) auf unsere Reise in Abrahams Stadt und Land gefreut hatten,

während ich in den letzten Tagen mitten und sehr tief in den Vorbereitungen auf die Reise steckte und mit viel Herzblut an einem ganz besonderen Programmablauf gearbeitet habe – wurde plötzlich und mit Wucht das Land in einer Weise erschüttert, die so niemand erwartet hatte.

Nicht durch eine Naturkatastrophe, sondern wieder einmal in den Köpfen von Menschen geplantes und durch die Hand von Menschen verursachtes, unermessliches Leid für Leib und Seelen von Menschen.

Fassungslos und voller Schmerz verfolgen wir, was in dem Land, das auch uns sehr am Herzen liegt, geschieht und können nicht begreifen.

Unsere Solidarität gilt – wie schon immer – all den unschuldigen Opfern dieses Konflikts. Unerträglich ist uns, wenn sogar hier in Deutschland Freudenbekundungen von Hamas-Sympathisanten geäußert werden (wie eben berichtet wird). Hunderte Tote – und zu befürchten ist, dass noch viele folgen – und immer noch mehr Leid sind, weiß Gott, keine angebliche „Rettung der Ehre von Al-Aqsa“ – wie Hamas diese Verbrechen begründet. Sie müssen vielmehr endlich dazu beitragen, dass auch Palästinenser und Muslime überall zwischen legitimem Einsatz für die eigenen Rechte und Verbrechen an Unschuldigen unterscheiden.

Dass Palästinenser nicht hinnehmen, was sie seit 75 Jahren erleben, kann niemand verurteilen. Die aktuelle Regierung in Israel hat – noch deutlich schlimmer als schon Regierungen zuvor – gezielt und bewusst durch Worte und Taten provoziert und nahezu täglich Blut vergossen. Dennoch haben zu Viele – auch in Deutschland – dazu geschwiegen. Viele haben es nicht gewagt, das Nötige dazu (wenigstens) offen auszusprechen, weil schon viel zu oft der Antisemitismusvorwurf politisch missbraucht wurde und wird, gegen jede Form von Kritik an Israel.

Der Kampf gegen Antisemitismus aber ist – wie wir doch in Deutschland tagesaktuell erleben (wie viele Stimmen werden heute bei der Landtagswahl Bayern „AfD“ und „Freie Wähler“ in Bayern ernten?!) – zu bedeutsam und zu drängend, als dass wir diesen Missbrauch für extremistische Politik zulassen dürfen. Jüdisches Leben in Deutschland, offen, frei und ungehindert, muss in jeder Form geschützt und unterstützt werden; nicht die Politik Israels in jeder Form.

Wir sind heute (wie schon immer) solidarisch mit Israel, wenn es Opfer von sinnloser Gewalt ist und seine Existenz als jüdischer Staat in Frage gestellt wird.

Und wir sind heute (wie schon immer) solidarisch mit den Palästinensern, wenn sie Opfer von sinnloser Gewalt sind und ihre Freiheit, ihre Rechte und Menschenwürde negiert werden.

Treten wir – weiterhin und jetzt ganz besonders – für Beides ein; nur dann können wir authentisch sein.

Hoffen wir, dass die Wucht dieser Erschütterung zu einem Umdenken führt, auf beiden Seiten, und wo nötig auch bei uns.

Beten wir mit denen und für die, die jetzt und in den bevorstehenden Tagen (und wohl auch Wochen) betroffen sind. Was sie erleben, können wir uns nicht vorstellen.

Tief erschüttert,
Stefan Jakob Wimmer

Mitgliederversammlung 2024

Der Termin der 22. Ordentlichen Mitgliederversammlung ist
Dienstag, 19. März 2024, 19:00 Uhr
im Haus der Kulturinstitute (Katharina-von-Bora-Str. 10), Großer Hörsaal (242).
An die Mitglieder ergeht gesonderte Einladung.

Abrahams TreffIm Anschluss wird es wieder die Gelegenheit zu ABRAHAMS TREFF geben.

 

 

Friedensgebet des Rates der Religionen München

Friedensgebet-RdR-2023Donnerstag, 5. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Frauenplatz vor dem Dom

Das Motto lautet diesmal „Gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit“. Reprä­sen­tanten und Mitglieder der Münchner Religionsgemeinschaften lesen und rezitieren Texte aus ihren Heiligen Schriften, singen und sprechen Gebete aus ihrer Tradition. Zusammen setzen sie damit ein Zeichen für wechselseitigen Respekt, ihren gemein­samen Auftrag in der und für die Gesellschaft für Frieden und Gerechtigkeit.

Der für die Seelsorgsregion München zuständige Generalvikar Christoph Klingan und der evangelisch-lutherische Stadtdekan Bernhard Liess gestalten zusammen mit Vertreter*innen anderer christlicher Kirchen und Religionsgemeinschaften das Gebet. Für die orthodoxen Kirchen spricht Erzpriester Nedialko Kalinov (bulgarisch-orthodox), für die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen der koptisch-orthodoxe Priester Abuna Deuscoros, für das Judentum nehmen Rabbiner Dr. Tom Kucera und Kantor Nikola David von der Liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom, für den Islam Imam Belim Mehic vom Münchner Forum für Islam, für die Alevitische Gemeinde Eren Yilmaz, für die Buddhisten Heinz Roiger vom Buddha-Haus und für die Bahá’í Sandra Schönitzer teil.

„Ochs und Esel – zwei besondere Cheruben“

Eine kleine Betrachtung zu den beiden Tieren an der Krippe

Vortrag von Frater Gregor Baumhof OSB

Donnerstag, 30. November 2023, 18:30 Uhr
Pfarrheim Mariahilf „Herberge“, Am Herrgottseck 2, München-Au
(von der Schweigerstraße oder Lilienstraße in die Sammtstraße einbiegen, nach 10 Metern auf dem Fußgängerweg erreichen Sie das Haus am Herrgottseck 2)
Teilnahmegebühr: 8 €, keine Anmeldung erforderlich

Schon in den frühesten Darstellungen der Geburt Christi erscheinen die beiden, von denen der Evangelist Lukas, der als einziger von der Geburt im Stall erzählt, merkwürdigerweise nichts weiß. Aber sie sind bis heute in allen Variationen der östlichen und westlichen Kunst neben dem Kind das konstanteste bildnerische Element, selbst auf jedem besseren Weihnachts­markt sind sie fester Bestandteil der Krippenfiguren.

In dem Vortrag wird Frater Gregor Baumhof, Benediktiner und ein guter Freund der Freunde Abrahams, den Tieren die Ehre geben und ihrer Geschichte und Bedeutung nachspüren.

Elias, St. Georg und der Grüne (el-Khidr): drei Namen, eine Gestalt?

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer

Mittwoch, 11. Oktober 2023, 19:00 Uhr
Pfarrsaal von St. Ludwig, Ludwigstr. 22 (U3/6 Universität)
Teilnahmegebühr: 8 €, keine Anmeldung erforderlich

In der Kleinstadt Lod, nahe dem Flughafen von Tel Aviv, verehren in einem baulichen Gefüge von Kirche und Moschee Christen das Grab des Heiligen Georg und Muslime und Drusen die mystische Figur, die als el-Khadr (wörtlich „der Grüne“), Khidr, Hizir oder ähnlich in der ganzen islamischen Welt bekannt ist. Mit dem alttestamentlichen Propheten Elias, der als Beistand in Erscheinung tritt, seit er in den Himmel entrückt wurde, wird eine „abrahamische Dreiheit“ daraus. Was haben die Zwei oder Drei miteinander zu tun, und was kann es bedeuten, dass sie als Einer wahrgenommen werden?

An vielen Orten im Heiligen Land begegnet man einem oder beiden oder den dreien, wie wir bei der Reise „Abrahams Stadt und Land“ (27.10.-5.11.2023, siehe Reise 2023) erleben wollen. Der Vortrag wird unabhängig von der Reise angeboten, dient aber zugleich auch den Teilnehmenden zur Vorbereitung.

Ausstellung „Religionen der Welt“ 2023

Mittwoch, 8. bis Dienstag, 28. November 2023

Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag: 14 bis 18 Uhr
Öffnungszeiten Samstag und Sonntag: 11 bis 18 Uhr
Montags geschlossen
Ehemalige Karmelitenkirche, Karmeliterstraße 1
Eintritt frei

Mitglieder der verschiedenen Weltreligionen leben hierzulande zwar oft in direkter Nachbarschaft nebeneinander. Gleichzeitig wissen die Angehörigen der unter­schied­lichen Religionen aber meist eher wenig über die jeweils andere Religion. Die Ausstellung und das Begleitprogramm vermitteln Informationen über fünf Religi­onen: Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Sie fördern zugleich das Gespräch, so dass man voneinander lernen kann.

Eine inklusive Ausstellung

Das Besondere an der Ausstellung ist, dass sie von Menschen mit und ohne Behin­derung erarbeitet wurde und auch für Menschen mit Behinderung zugänglich ist. Es werden alle Sinne angesprochen, und Besucherinnen und Besucher können selbst aktiv werden.

Für weitere Informationen, insbesondere Zusatzveranstaltungen und Führungen, siehe
https://www.erzbistum-muenchen.de/ordinariat/ressort-4-seelsorge-und-kirchliches-leben/menschen-mit-behinderung/ausstellung-religionen

ABRAHAMS STADT UND LAND

ReiseErkundungen in Israel/Palästina

27.10. bis 5.11.2023

Mit unserer nächsten Reise wollen wir Abraham „zuhause“ besuchen. Wir nehmen die neue Städtepartnerschaft zwischen München und Beer-Scheva (siehe Artikel „Abrahams Partnerstadt“ in AP Herbst/Winter 2021/22, S. 25) zum Anlass, die Stadt und das Land zu bereisen. Wir wollen dort Stätten und Menschen aus den Religionen begegnen, die sich, auf je eigene Weise, auf Abraham berufen. Das sind vor allem Juden, Christen und Muslime, aber auch Samaritaner, Drusen und Bahá’ís. Das Programm richtet sich an Teilnehmer*innen, die das Land bereits kennen ebenso wie an solche, die es zum ersten Mal besuchen möchten.

Zwangsläufig wird der moderne Konflikt im Land Thema sein, er steht aber bewusst nicht im Mittelpunkt der Reise. Wir reisen nicht, um andere vor Ort zu belehren, sondern um zu verstehen und spüren zu lernen. Die Reise wird geleitet von Prof. Wimmer, der lange in Jerusalem gelebt und studiert hat und an verschiedenen Ausgrabungen beteiligt war. Besuchspunkte sollen unter anderem sein: Beer-Scheva und die Wüste, Totes Meer, natürlich Jerusalem, Hebron, Nablus, Galiläa und Golan.

Mitgliedschaft bei den Freunden Abrahams ist keine Voraussetzung, Mitglieder werden aber ggf. bei Überbuchung bevorzugt.

Betrachten Sie diese Impressionen, um sich überzeugen zu lassen: AbrahamsLand.pdf

Lesen Sie hier die Reiseausschreibung sowie auch die AGB des Bayerischen Pilgerbüros: bp_AGB2022_eV

Das Anmeldeformular schicken Sie bitte per Post an:

Freunde Abrahams e.V.
Prof. Stefan J. Wimmer
Karl-Gayer-Str. 14
80997 München

oder elektronisch an: info@freunde-abrahams.de – auch Fragen zur Reise können Sie an diese Adresse richten.

Die Rechnungsstellung erfolgt durch das Bayerische Pilgerbüro. Der Reisepreis wird 20 Tage vor Reisebeginn fällig. Eine Anzahlung ist nicht erforderlich.

Nymphenburger Gespräche 2023

Nymphenburger Gespräche - Plattform für DialoSeit 2007 finden im Rahmen der NYMPHENBURGER GESPRÄCHE unter der Schirmherrschaft S. K. H. Herzog Franz von Bayern Veran­stal­tungen zum interkulturellen und interreligiösen Dialog statt.

Dem Organisationsteam gehören an: Mehmed Celik, Bayram Türksezer und Mehmet Pekince (IDIZEM), Ralph Deja, Pfarrerin Barbara Hepp (Evangelische Stadt­akademie), Dr. Robert Mucha (Programmbereich Philosophie & Religionen, Münchner Volkshochschule), Dr. Andreas Renz (Fachbereich Dialog der Religionen, Erzbischöfliches Ordinariat), Gabriela Schneider (Liberale Jüdische Gemeinde Beth Shalom). Die Freunde Abrahams werden seit Juli 2023 vertreten durch Karin Hildebrand.

Aktuell ist geplant:

Gott und die Welt
Zur politischen Theologie des Judentums

mit Elisa Klapheck

Montag, 6. November 2023, 19:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24,
zugleich per Livestream
Teilnahmegebühr 7 €

Anmeldung erforderlich über die Evangelische Stadtakademie

Elisa Klapheck sucht nach den politischen Implikationen der jüdischen Theologie. Im Zentrum des Politischen steht das gewandelte Verhältnis des Menschen zu Gott: Die ersten Geschichten der Bibel präsentieren Gott noch als Despoten, der eine unbeschränkte Theokratie verlangt, während er sich später als politischer Partner des Menschen selbst an Rechtsnormen bindet. Elisa Klapheck kommt zu dem Schluss, dass Gott immer wieder neu in die wechselhafte gesellschaftliche Realität integriert werden muss.

Elisa Klapheck, geboren 1962, lebt in Berlin. Sie arbeitete als Journalistin und Redakteurin für überregionale Tageszeitungen, bis 2004 war sie Chefredakteurin von „Jüdisches Berlin“. Im Januar 2004 erhielt sie im Aleph Rabbinic Program die Smicha als Rabbinerin.

Die Psalmen als interreligiöses Gebet

Vortrag von Prof. em. Dr. Dr. h.c. Christoph Levin

Donnerstag, 5. Oktober 2023, 19:30 Uhr
Michaelskirche, Kirchenstr. 10, 83098 Brannenburg-Degerndorf
Eintritt frei, Anmeldung nicht erforderlich

Die Psalmen sind das Herzstück der christlichen Frömmigkeit und zugleich von ihrem Ursprung her interreligiös. In ihrer jetzigen Gestalt sind sie das Gebetbuch der torafrömmigen Juden. Genauso werden sie von den Christen gebetet, und zwar in jeder der weltweit sehr unterschiedlichen Denominationen: von den evangelikalen Pfingstlern bis zu den Orthodoxen, von den Freikirchen bis zu den Hochkirchen, vom Gemeindegesang der Calvinisten bis zum Stundengebet der katholischen Orden. Seit die Keilschrifttexte aus Babylonien und Assyrien ans Licht kamen und seit die ägyptischen Hieroglyphen lesbar wurden, hat sich zudem gezeigt, wie sehr diese Gebete in der gemeinsamen religiösen Kultur des alten Vorderen Orients wurzeln – ein religionsgeschichtliches Phänomen, das das theologische Nach­denken herausfordert.

Christoph Levin ist Professor em. für Altes Testament an der Evangelisch-Theolo­gischen Fakultät der LMU.

Veranstalter: Ev. Kirchengemeinde Brannenburg und Orden der Teresianischen Karmeliten (Deutschland), in Kooperation mit Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach, Pfarrverband Oberes Inntal, Bildungswerk Rosenheim e. V. Kath. Erwachsenen­bildung, Ev. Bildungswerk Rosenheim-Ebersberg, Freunde Abrahams e. V.