7. Oktober 2023 und der Gazakrieg: eine Handreichung

Der 7. Oktober und seine Folgen erschüttern die Welt, verändern die Situation in Nahost und werden gewiss auch uns in München und Deutschland noch lange beschäftigen. Der Komplexität des Nahostkonflikts stehen wir auch als Einzelne, die verstehen wollen, relativ hilflos gegen­über. Die Hilfestellung, die hier erarbeitet wird (zum Download Handreichung Nahost), beruht auf Jahrzehnte langer Ver­traut­heit mit der (jüdisch-)israelischen Lebenswirklichkeit ebenso wie der der Palästinenser, auf intensiver Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte der NS-Zeit, und auf engen Verflechtungen im Dialog mit Musliminnen/Muslimen und Jüdinnen/Juden in München.

Nachts in Saladins Zelt

Geschichten von Krieg und Frieden

Ein Erzählnachmittag mit Moira Thiele
Samstag, 23. März 2024, 17:00 Uhr
SHAERE, Fritz-Schäffer-Str. 9, nahe dem PEP (U5, Neuperlach Zentrum)

Wir laden ein zu einem Programm mit ernsten und heiteren, klugen und bewegen­den Geschichten aus der jüdischen, christlichen und muslimischen Tradition, erzählt von Moira Thiele.

Wir sind zu Gast in einer sehr schönen mongolischen Jurte mit U-Bahn-Anschluss: Aus der U-Bahn geht man geradeaus durch das PEP hindurch, gleich dahinter zweigt ein Weg nach rechts ab (eine Ratschiller-Bäckerei ist an der Ecke, danach kommt die Stadtbücherei), und man geht immer geradeaus, bis eine Brücke über die Straße auf einen Platz führt.

Dort hat in einem hohen Gebäude das SHAERE Projekt seinen Sitz. Gleich am Ein­gang gibt es eine Info-Theke, wo den Gästen der Weg gezeigt wird – die Jurte ist nicht im Freien, sondern in einem der Räume aufgebaut, vor Wind und Wetter geschützt!

Saladins Zelt ist also in Wirklichkeit eine wunderschöne mongolische Jurte, in der die Neuperlacher Gegenwart zum Heiligen Land der Kreuzzugszeit wird und der Frühlingsnachmittag sich in die Sommernacht verwandelt. Was wäre gewesen, wenn der Sultan während der heftigen Kämpfe mit den Christen einen jüdischen Über­setzer gefangen hätte, der ihm nun mit Märchen durch die schlaflose Nacht helfen soll? Das klingt vertraut, um nicht zu sagen, geklaut: Scheherazade trifft Nathan den Weisen – tut nichts, Geschichten erzählen können beide, ob aus der orientalischen oder rabbinischen Tradition.

Und wenn die eine oder andere Geschichte aktueller ist als geplant – hier in Saladins Zelt enden jedenfalls alle Geschichten gut. Vielleicht tut die Realität es ihnen irgend­wann nach, so Gott will. Inshallah! Be’esrat HaSchem!

Da in der Jurte die Platzzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung erforderlich bei moira.thiele@web.de – bitte angeben, wie viele Personen kommen!

Keine Kosten, Spenden willkommen!

Manfred-Görg-Preis 2024

Der MANFRED-GÖRG-PREIS für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog wird 2024 zum vierten Mal vergeben. Zur Geschichte des Preises siehe Manfred-Görg-Preis.

In diesem Jahr richtet sich der „Junior-Preis“ speziell an Schüler*innen. Es können dokumentierte Projekte im schulischen Umfeld, Arbeiten für W-Seminare oder Vergleichbares aus dem vorangegangenen oder dem laufenden Schuljahr (2022/23 oder 2023/24) eingereicht werden. Sie müssen bis zur Vergabe des Zwischenzeugnisses im laufenden Schuljahr (23.2.2024 in Bayern) abgeschlossen sein.
Kandidat*innen können sich selbständig bewerben oder von Lehrenden vorgeschlagen werden. Eine Empfehlung oder gutachterliche Stellungnahme ist hilfreich, aber nicht erforderlich.
Die Bewerbungen müssen uns bis 15. März 2024 erreichen.
Der „Junior-Preis“ ist mit 1.000 Euro dotiert und wird voraussichtlich im November 2024 in München verliehen. Die zugrunde liegende Arbeit soll anschließend in der Zeitschrift der Freunde Abrahams: Blätter Abrahams. Beiträge zum interreligiösen Dialog vorgestellt werden.

Bitte nutzen Sie die pdf-Ausschreibung des Manfred-Görg-Preises 2024 gern zur Weitergabe.

Wie ägyptisch ist das Christentum?

Vortrag von Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer
Dienstag, 12. März 2024, 19:00 Uhr
Thomassaal, Ev. Gemeindezentrum Haidstr. 3, 83607 Holzkirchen

und:

Donnerstag, 25. April 2024, 19:30 Uhr
Michaelskirche, Kirchenstr. 10, 83098 Brannenburg-Degerndorf

In der Welt des Alten Orients war Ägypten mehrere Jahrtausende lang über das Niltal hinaus dominant und voller Strahlkraft. In diesem Licht und Schatten hat sich die Religion Israels formiert und konturiert, und in der Folge hat das auch im Christentum Spuren hinterlassen, die wir wieder neu lesen können und sollten. Dabei geht es um mehr als Echnaton und Mose, es geht um Gottessohnschaft und -tochterschaft, Trinität und darum, wie wir die Wirklichkeit wahrnehmen.

Veranstalter: „Ökumene vor Ort“, Holzkirchen.
Mit Ev. Kirchengemeinde Brannenburg, Orden der Teresianischen Karmeliten (D), Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach, Pfarrverband Oberes Inntal, Bildungswerk Rosenheim e. V. Kath. Erwachsenenbildung, Ev. Bildungswerk Rosenheim-Ebers­berg, Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München e. V., Freunde Abrahams e. V.

Saudi-Arabien und Bahrain

ReiseReise vom 26. Oktober bis 4. November 2024

Lange war Saudi-Arabien für Touristen verschlossen. Seit wenigen Jahren wirbt das Königreich nun um Tourismus, und wir können die noch kaum bekannten archäo­logischen Stätten entdecken, die doch zu den eindrucks­vollsten des Alten Orients gehören, und uns mit den schwindelerregenden Entwicklungen der Moderne in dem traditionsverhafteten Land konfrontieren.

Wir werden atemberaubende Zeugnisse der Nabatäer und der Thamud besuchen, die Stadt des Propheten Salih, sumerischem, babylonischem und ägyptischem Erbe begegnen, versuchen zu verstehen, welche vorislamischen Stätten und Bege­ben­hei­ten der Koran beschreibt und wie man „koranische Archäologie“ be­schreiben und be­treiben kann.

Die heiligen Städte des Islams, Mekka und Medina, dürfen nur von Muslimen be­treten werden und sind deshalb nicht Teil des Programms. Für muslimische Teil­nehmen­de kann ggf. ein Besuch vor oder nach der Reise vereinbart werden.

Wir starten in der Hafenmetropole Dschidda am Roten Meer und fliegen zurück vom Inselkönigreich Bahrain im Persisch-Arabischen Golf.

Eine Reise, wie Sie sie so nur mit Freunden Abrahams erleben können!

Mitgliedschaft ist nicht erforderlich, bei Überbuchung werden Mitglieder bevorzugt. Die Ausschreibung wird zur Mitgliederversammlung vorliegen und auf Anfrage versandt.

… und wann reisen wir in „Abrahams Stadt und Land“?

Unsere für 27.10.-5.11.2023 geplanten Erkundungen in Israel/Palästina konnten nach dem 7. Oktober nicht stattfinden. Entsetzlicherweise ist aktuell noch immer kein Ende der Gewalt im Land absehbar. Wir wollen daran festhalten, die Reise zu gegebener Zeit wieder anzubieten – können aber nicht vorhersehen, wann das möglich sein wird.

Nymphenburger Gespräche 2024

Nymphenburger Gespräche - Plattform für DialoSeit 2007 finden im Rahmen der NYMPHENBURGER GESPRÄCHE unter der Schirmherrschaft S. K. H. Herzog Franz von Bayern Veran­stal­tungen zum interkulturellen und interreligiösen Dialog statt.

Dem Organisationsteam gehören an: Mehmed Celik, Bayram Türksezer und Mehmet Pekince (IDIZEM), Ralph Deja, Pfarrerin Barbara Hepp (Evangelische Stadtakademie), Dr. Robert Mucha (Programmbereich Philosophie & Religionen, Münchner Volkshochschule), Dr. Andreas Renz (Fachbereich Dialog der Religionen, Erzbischöfliches Ordinariat), Gabriela Schneider (Liberale Jüdische Gemeinde Beth Shalom); die Freunde Abrahams werden seit Juli 2023 vertreten durch Karin Hildebrand.

Aktuell ist geplant:

Hinduismus und Politik

Eine Bestandsaufnahme vor der Wahl in Indien mit PD Dr. phil. habil. Renate Syed
Donnerstag, 25. April 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Bildungszentrum Einstein 28, Vortragssaal 2
Teilnahmegebühr 10,00 €

Ihrer Verfassung nach ist die demokratische Bundesrepublik Indien ein säkularer Staat. Die regierende hindukonservative BJP („Indische Volkspartei“) unter Narendra Modi verfolgt jedoch eine zunehmend religiös begründete politische Agenda, die Indien als Land und kulturelle Heimat der Hindus versteht. Säkularität wird als europäisches Konzept betrachtet. Die Wahl im April/Mai 2024 wird richtung­weisend sein: Geht Indien diesen religiös-konservativen und ethno-nationalistischen Weg weiter oder können sich die liberalen Kräfte der stark zersplitterten Oppositions­koalition durchsetzen? Wir fragen auch: Wie kam es zum Status quo? Wie ist generell das Verhältnis von Religion und Staat in Indien geregelt, und hat der Hinduis­mus eine politische Theorie entwickelt?

PD Dr. Renate Syed berichtet als Indologin mit einem durch zahlreiche Reisen in das Land geschärften und aktuellen politischen und wissenschaftlich geschulten Blick über dieses Thema.

Anmeldung über die MVHS: https://www.mvhs.de/kurse/offene-akademie/

In Kooperation mit der Evangelischen Stadtakademie München


Das glaubst auch (nur) du! – ein interreligiöses Quiz-Event

Sonntag, 15. September 2024, 18:00 – 21:00 Uhr
Treffpunkt: Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24

In lockerem Rahmen wollen wir mit Vertreter*innen verschiedener Religionsgemein­schaften unser Wissen über die einzelnen großen Glaubenstraditionen auf den Prüfstand stellen. Machen Sie mit und testen Sie bei diesem Quizabend Ihr Wissen, lernen Sie Menschen verschiedener Religionen kennen und räumen Sie den Haupt­preis ab!

Im Rahmen der Nymphenburger Gespräche und in Kooperation mit der Evange­lischen Stadtakademie München. Anmeldung nur möglich auf der Website der Evangelischen Stadtakademie www.stadtakademie-muenchen.de/

„Annelies“ – Vertonung des Tagebuchs der Anne Frank

Konzert am Sonntag, 14. Juli, 19:00 Uhr
im Rahmen der „Offenen Tore“ in Herz Jesu München
(Lachnerstraße 8, 80639 München). Eintritt frei, Spenden erwünscht

und:

Mittwoch, 17. Juli 2024, 20:00 Uhr,
Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Zugang abends nur über Karmel Heilig Blut, Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau). Eintritt frei.

Leben und Schicksal von Anne Frank dienen schon lange als herzzerreißende Mah­nung an die Weltgemeinschaft und als bildhafte Erinnerung an die Schrecken der NS-Vergangenheit, die auch Kinder nicht verschont ließ. Das Werk „Annelies“ des britischen zeitgenössischen Komponisten James Whitbourn (*1963) setzt Annes eigene Worte in Musik um und öffnet dadurch eine neue Dimension, um die schrecklichen Ereignisse zu verstehen und zu verarbeiten.

Die jüngsten Entwicklungen in Europa und weltweit zeigen, wie wichtig das Erinnern an die Schoa und die damit verbundenen menschenverachtenden Ideologien ist. Erinnerung führt uns zu Fragen im Hier und Jetzt: Wie wollen wir als Gesellschaft miteinander umgehen? Welche Rolle spielen dabei Glaube, Herkunft, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung? Welche Weichen für morgen wollen wir heute stellen? Und wie können Kunst und Musik dazu beitragen?

Ebendiesen Fragen gehen der Klassikchor München unter der Leitung von Clayton Bowman und die Sopranistin Flore van Meerssche an diesem Abend nach; musika­lisch begleitet werden sie dabei von Klavier, Klarinette, Violine und Cello. Neben der Vertonung selbst werden auch gesprochene Worte aus Vergangenheit und Gegen­wart erklingen, vorgetragen von dem Schauspieler Daniel Holzberg; sie kön­nen dabei helfen, ein noch eindringlicheres Bild zu malen.

In Kooperation mit: Evangelische Versöhnungskirche, Fachbereich Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit München-Regensburg, Freunde Abrahams e. V.

Braucht Demokratie Religion?

Ambivalenzen und Antworten der monotheistischen Religionen

Interreligiöser Studientag

am Mittwoch, 3. Juli 2024, 16:00 – 19:00 Uhr
LMU, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum wird noch bekannt gegeben

Die Demokratie ist weltweit in die Defensive geraten. Hat ihre Krise mit derjenigen der Religionen zu tun, wenn man als deren zentrale Kompetenz die Resonanz für eine Wirklichkeit versteht, die das eigene Ego transzendiert, uns existenziell angeht und uns verwandelt? Verkommt Demokratie ohne diese Dimension zum bloßen Kampfplatz für die Durchsetzung der eigenen Meinung? Braucht Demokratie Reli­gion (Hartmut Rosa)? Ist die von den monotheistischen Religionen geteilte Vorstel­lung der unbedingten und gleichen Würde aller Menschen als Gottes Ebenbilder auch heute für plurale Gesellschaften noch als entscheidende Grund­lage der Demokratie tauglich?

Nicht selten waren und sind die Vertreter der monotheistischen Religionen jedoch unter den Gegenkräften der Demokratie zu finden. Muster identitärer Abgrenzung sowie autokratische Herrschaftsformen spielen dabei eine erhebliche Rolle. Gerade in der Unterschiedlichkeit der Perspektiven besteht erheblicher theologischer und ethisch-politischer Klärungsbedarf. Dies wollen wir an dem Studiennachmittag gemeinsam diskutieren.

Veranstalter: Katholisch-Theologische Fakultät der LMU und Eugen-Biser-Stiftung, in Verbindung mit:
Haus der Kulturen und Religionen, Freunde Abrahams e. V., Seniorenstudium der LMU

Der Koran im Vergleich mit der Bibel

Uni-Vorlesung an der LMU von Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer
freitags 8:00 c.t. – 10:00 Uhr, 19. April – 19. Juli 2024
Hörsaal A 213, LMU-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1

Grundwissen über die Heilige Schrift der Muslime gehört zunehmend zur Allgemein­bildung und wird im Besonderen zur Herausforderung für Lehrende. Wir beleuchten die Gemeinsamkeiten, zu denen überraschend reiches Über­lieferungsgut zu den Gestalten des Alten und Neuen Testaments gehört. Und wir nähern uns den Unter­schieden an, die insbesondere im Zugangsverständ­nis liegen. Zentrale Fragen sind die Rezeption der Bibel im Koran, und: Was kann der Koran für Christen bedeuten?

Veranstalter: Katholisch-Theologische Fakultät der LMU, Studiendekanat

Mitglieder der Freunde Abrahams sind gerne zur Vorlesung eingeladen. Anmeldung erbeten unter info@freunde-abrahams.de

Bitte räumen Sie den Studierenden ggf. bei der Platzwahl Vorrang ein.

Ernstfall Menschenrechte

Vom Verhältnis der Religionen zu den Menschenrechten

Vortrag von Dr. Dr. Katharina Ceming
Mittwoch, 20. März 2024, 19:00 Uhr
Evangelische Stadtakademie München, Herzog-Wilhelm-Str. 24
Anmeldung auf der Website der Evangelischen Stadtakademie https://www.stadtakademie-muenchen.de/veranstaltung/ernstfall-menschenrechte/

Sind religiöse Werte wie die 10 Gebote und andere religiöse Lebensregeln nicht die Grundlage der Menschenrechte? Waren sie nicht, vor der Erklärung der Menschen­rechte der Vereinten Nationen, Grundlage für einen fairen und würdevollen Umgang der Menschen untereinander? Angesichts der sich weltweit häufenden Mel­dungen von religiös motivierten Konflikten, von intolerantem Verhalten Gläubiger unterschiedlichster Religionen, steht die Frage nach dem Verhältnis der Religionen zu den Menschenrechten verstärkt im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Was führt zum Konflikt von menschenrechtlichen und religiösen Werten? Eine Analyse der verschiedenen Religionen zeigt, dass neben den verschiedenen Lehrgehalten die Interpretation dieser die entscheidende Rolle hinsichtlich einer positiven Bewertung menschenrechtlicher Ideen spielt.