Wilhelm Spiegelberg (1870-1930)

Der Ägyptologe hinter den Josephsromanen

Buchvorstellung mit Vortrag von Dr. Thomas L. Gertzen (Berlin/Potsdam)
Samstag, 18. März 2017, 16.45 – 18.00 Uhr
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Gabelsbergerstr. 35
Eintritt frei für Mitglieder der Freunde Abrahams

Wilhelm Spiegelberg hatte in den 1920er Jahren den Lehrstuhl für Ägyptologie in München inne. Als einer der wenigen Ägyptologen seiner Zeit, die sich auch mit dem Verhältnis zwischen Ägypten und dem Alten Testament beschäftigten, gelang ihm der erste Nachweis für eine hieroglyphische Schreibung des Ethnonyms „Israel“ (was ihn mit Manfred Görg verbindet, der einen neuen Beleg vorgeschlagen hat). Spiegelberg beriet Thomas Mann bei der Abfassung seiner Josephs-Romane und wetterte gegen Oswald Spenglers „Untergang des Abendlandes“.

Der Autor Thomas Gertzen hat sich im Rahmen eines Forschungsvorhabens zur „Bedeutung von Judentum und Konfessionalität in der Geschichte der deutsch­sprachigen Ägyptologie“ am Moses-Mendelssohn-Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam mit der Biografie Spiegelbergs, der jüdischer Herkunft war, beschäftigt und beleuchtet in seinem Vortrag das besondere Spannungsverhältnis von Judentum, Christentum und Ägyptologie, sowie die Auswirkungen von völkischer Ideologie und Antisemitismus auf Spiegelbergs Laufbahn.

Sein Buch erscheint mit Unterstützung der Freunde Abrahams.

Eine Veranstaltung des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in Ko­opera­tion mit den Freunden Abrahams.

Der Vortrag ist Teil einer Nachmittags- und Abendveranstaltung zum Wirken von Wilhelm Spiegelberg, mit mehreren ReferentInnen, ab 14.00 Uhr im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst. Das Gesamtprogramm ist unter http://www.smaek.de zu finden.