ABRAHAMS STADT UND LAND

ReiseErkundungen in Israel/Palästina

27.10. bis 5.11.2023

Mit unserer nächsten Reise wollen wir Abraham „zuhause“ besuchen. Wir nehmen die neue Städtepartnerschaft zwischen München und Beer-Scheva (siehe Artikel „Abrahams Partnerstadt“ in AP Herbst/Winter 2021/22, S. 25) zum Anlass, die Stadt und das Land zu bereisen. Wir wollen dort Stätten und Menschen aus den Religionen begegnen, die sich, auf je eigene Weise, auf Abraham berufen. Das sind vor allem Juden, Christen und Muslime, aber auch Samaritaner, Drusen und Bahá’ís. Das Programm richtet sich an Teilnehmer*innen, die das Land bereits kennen ebenso wie an solche, die es zum ersten Mal besuchen möchten.

Zwangsläufig wird der moderne Konflikt im Land Thema sein, er steht aber bewusst nicht im Mittelpunkt der Reise. Wir reisen nicht, um andere vor Ort zu belehren, sondern um zu verstehen und spüren zu lernen. Die Reise wird geleitet von Prof. Wimmer, der lange in Jerusalem gelebt und studiert hat und an verschiedenen Ausgrabungen beteiligt war. Besuchspunkte sollen unter anderem sein: Beer-Scheva und die Wüste, Totes Meer, natürlich Jerusalem, Hebron, Nablus, Galiläa und Golan.

Mitgliedschaft bei den Freunden Abrahams ist keine Voraussetzung, Mitglieder werden aber ggf. bei Überbuchung bevorzugt.

Betrachten Sie diese Impressionen, um sich überzeugen zu lassen: AbrahamsLand.pdf

Lesen Sie hier die Reiseausschreibung sowie auch die AGB des Bayerischen Pilgerbüros: bp_AGB2022_eV

Das Anmeldeformular schicken Sie bitte per Post an:

Freunde Abrahams e.V.
Prof. Stefan J. Wimmer
Karl-Gayer-Str. 14
80997 München

oder elektronisch an: info@freunde-abrahams.de – auch Fragen zur Reise können Sie an diese Adresse richten.

Die Rechnungsstellung erfolgt durch das Bayerische Pilgerbüro. Der Reisepreis wird 20 Tage vor Reisebeginn fällig. Eine Anzahlung ist nicht erforderlich.

Tagesausflug 2023 ins Altoland – Impressionen

Am 2. Juli 2023 gelang es den Freunden Abrahams (wieder einmal), einen interessanten Tagesausflug durchzuführen, ohne die derzeit fast uenrschwinglichen Kosten für einen Bus aufzubringen. Mit privaten PKWs ging es ins Altoland nahe München. Ein paar Fotos davon finden Sie hier.

Llinks: Die Gruppe vor der Wallfahrtskirche Maria Birnbaum. Rechts: Kapelle Maria Stern.

Vor und in St. Alto und St. Birgitta

Auf dem idyllischen Weg zum Sisi-Café nach Unterwittelsbach. Unten: Schloss Unterwittelsbach.

Links unten: Schlosskapelle Sisi-Schloss – und ein neugieriger Strauß …

75 Jahre Staat Israel und die Nakba der Palästinenser

 Ja, ich bin parteiisch!

von Stefan Jakob Wimmer

Der Nahostkonflikt ist Teil meiner eigenen Biographie. Anders als Viele, die sich oft sehr apodiktisch dazu zu Wort melden und ihre Sicht der Dinge als die einzig gültige durchsetzen möchten, wurde ich mit beiden Seiten von innen her vertraut und kenne die Perspektiven der einen so gut wie die der anderen. Ich sitze nicht „zwischen zwei Stühlen“, wie mir oft gesagt wird – ich sitze auf beiden Stühlen mit drauf, was noch erheblich schwieriger sein kann.

Wann immer ich mich zum Nahostkonflikt äußere, riskiere ich von der einen oder anderen Seite beschuldigt zu werden, offen oder (was noch schlimmer ist) hintenherum. Da heißt es, ich stünde doch wohl, da ich an der Hebräischen Universität studiert und promoviert habe, fließend Hebräisch spreche und in Projekte mit israelischen Institutionen eingebunden bin, klar auf Seiten der „Zionisten“. Dass ich im Titel dieses Beitrags zuerst vom „Staat Israel“ schreibe, sei doch wieder ein Indiz dafür. Ich sei also somit indirekt mitverantwortlich für das anhaltende Leid der Palästinenser. Gleichzeitig heißt es, da ich mit einer Palästinenserin verheiratet war, die die Mutter meiner Kinder ist, mich gerne in arabischen Ländern aufhalte und enge Beziehungen dorthin pflege, stünde ich doch wohl auf Seiten der Palästinenser. Dass ich im Titel dieses Beitrags von der „Nakba der Palästinenser“ schreibe, sei doch wieder ein Indiz dafür. Ich sei also mitverantwortlich für die anhaltende existentielle Bedrohung Israels. Weiterlesen

Nymphenburger Gespräche 2023

Politischer Islam – Politisches Christentum?

Theologie der Weltgestaltung

Vortrag von Pater Felix Körner SJ

Mittwoch, 19.7.2023, 19:00 Uhr
Livestream bzw. Evangelische Stadtakademie, Herzog-Wilhelm-Str. 24, 80331 München
Teilnahmegebühr 7,00 €
Anmeldung erbeten unter https://www.stadtakademie-muenchen.de/anmeldung/?id=13326

Religion ist die Realisierung des Heiligen – Politik ist Weltgestaltung durch öffentliche Macht. Auch Christentum und Islam gestalten mit. Als Konkurrenten oder in Zusammenarbeit? Die neue religiöse Vielfalt Europas braucht eine neue politische Theologie. Felix Körner entwirft sie. Seine Ausgangsfrage: Wie beeinflussen die Religionen das Zusammenleben und die Machtverhältnisse? Und wie sind sie selbst davon beeinflusst? Der Vortrag bringt Erfahrungsberichte, Textstudien und Theoriebausteine zusammen.

Kooperation der Evangelischen Stadtakademie, der Münchner Volkshochschule und der Freunde Abrahams

 

Am Ende vereint?

Was Religionen über den Tod von Tier und Mensch zu sagen haben

mit Prof. Dr. Bertram Stubenrauch, kath. Theologe
PD Dr. Renate Syed, Indologin, LMU
Sarah Virgi, Expertin für islamische Philosophie, LMU
Moderation: Dr. Robert Mucha, MVHS
Donnerstag, 20.4.2023, 19:00 Uhr
Münchner Volkshochschule, Einsteinstr. 28, 81675 München, Vortragssaal 2
TN-Gebühren 10,00 €
Anmeldung erbeten unter www.mvhs.de, Restkarten an der Abendkasse

Die auf den ersten Blick triviale Frage „Kommt mein Haustier auch in den Himmel?“ ist komplex. Es geht im Kern darum, ob Tiere teilhaben können an Heilsversprechen, die Religionen an Menschen richten – und fragt umgekehrt auch die Heilsaussagen an den Menschen an: Sind sie exklusiv „menschlich“ oder binden sie alle Lebewesen oder gar die ganze Schöpfung mit ein? Wir wollen in dieser Veranstaltung das grundsätzliche Verständnis der Religionen über ein „Danach“ an den Lösungswegen der Frage nach dem Schicksal der Tiere nach dem Tod diskutieren. Ein interreligiös besetztes Podium versucht diese Frage systematisch anzugehen.

Kooperation der Evangelischen Stadtakademie, der Münchner Volkshochschule und der Freunde Abrahams


Gern gesehen: Begegnung mit Sinti und Roma (Fotos)

Am 28.4.2023 luden die Freunde Abrahams im Haus der Kulturen und Religionen (hdkrm.org) zur Vernissage der Fotoausstellung „Gern gesehen – Sinti und Roma in München“ ein. Der Abend sollte informieren, zum Besuch der Ausstellung anregen, aber vor allem Begegnung mit Sinti und Roma in München ermöglichen. Viele Freundinnen und Freunde Abrahams nahmen diese Gelegenheit wahr.

     Marian_Offman

Stefan J. Wimmer (l.) begrüßte die Gäste, Marian Offman (r.) sprach über die Kultur der Sinti und Roma.
Alexander Diepold von madhouse (madhouse-munich.com, unten) berichtete über die Integration von ukrainsichen Geflüchteten mit Sinti- und Roma-Hintergrund.

Eine Musikergruppe spielte traditionelle Stücke aus der Sinti- und Roma-Kultur.

Die Fotos fanden allgemeines Interesse:

Auf den Spuren der islamischen Gelehrsamkeit: Farīd ad-Dīn ʿAṭṭār

ReiheHalbtagsseminar mit Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi

Samstag, 17. Juni 2023, 9:00-14:00 Uhr
Haus der Kulturen und Religionen (ev. Nazarethkirche), München-Bogenhausen, Barbarossastr. 3, Gemeindesaal

Seminargebühr 40 € (inklusive Mittagsimbiss)

Anmeldung erforderlich unter: seminar@freunde-abrahams.de

Farīd ad-Dīn ʿAṭṭār (1136-1221) zählt zu den bedeutenden und einfluss­reichen muslimischen Mystikern und Dichtern. Sein großes und vielfältiges Werk zeichnet sich nicht nur durch seinen sprachlichen Feinsinn und eine packende Aus­drucks­kraft aus, sondern insbesondere durch seine theologische und spirituelle Tiefe. Dabei ist sein Werk durchdrungen von biblisch-koranischen Motiven und Bezugnahmen, die er in eine tiefgreifende Innerlichkeit übersetzt und somit neue Lesarten und narrative Dynamiken erzeugt. Nach wie vor setzt die Lektüre seiner Werke in unterschiedlicher Weise seine Leser*innen ins Staunen und fordert sie religiös und denkerisch heraus.

Die Veranstaltung hat das Ziel, ins dichterische Denken dieser muslimischen Persön­lichkeit einzuführen, um auf den Spuren seiner Gelehrsamkeit in Bezug auf die Gottes­frage, die Gott-Mensch-Beziehung, die Frage nach dem Leid und der Erlö­sung, die Aktualität seines religiösen Denkens analytisch und kritisch hervorzuheben.

Konzipiert ist die Veranstaltung als eine dialogische Denkwerkstatt: Nach einer Einführung ins Leben und Werk von Farīd ad-Dīn ʿAṭṭār soll im intensiven Austausch mit den Teilnehmer*innen Grundmotiven und Grundzügen seines Denkens nach­gespürt und deren Bedeutung für unsere Gegenwart herausgestellt werden.

Teilnehmerzahl: max. 25

Die Texte dazu werden zeitnah zur Verfügung gestellt.

Allgemeine Lektüre zur Einführung:

  • ʿAttar, Das Buch der Leiden. Aus dem Persischen von B. Meyer. Unter Mitarbeit von N. Shahin, M. Razi, T. Matejko und J. Wintermann. Mit einer Einführung von M. Gronke. München 2017
  • ʿAttar, Vogelgespräche und andere klassische Texte. Vorgestellt von A. Schimmel. München 2014
  • Kermani, Navid, Der Schrecken Gottes. Attar, Hiob und die metaphysische Revolte. München 2005
  • Ritter, Hellmut, Das Meer der Seele. Mensch, Welt und Gott in den Geschichten des Farīduddīn ʿAṭṭār. Leiden 1978

Innerislamische Spannungen und Ressentiments als Herausforderung

…  für das interreligiöse Lernen. Anmerkungen aus katholischer Perspektive

Gastvortrag von Dr. Dennis Halft OP, Universität Trier

Mittwoch, 21. Juni 2023, 16:00 Uhr c.t.
LMU-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1 in München
Hörsaal M 010 – Achtung: Änderung gegenüber Ausschreibung in der Abrahams Post!
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

Pluralität und Heterogenität kennzeichnen das gesellschaftliche Zusammenleben heute auf sämtlichen Ebenen. Infolge von Globalisierung und Migration weist auch die muslimische Community in Deutschland ein vielfältiges Bild auf, das nicht frei von Spannungen und Ressentiments ist. Daraus ergeben sich besondere Herausfor­de­run­gen für interreligiöse Begegnung und Lernsettings in muslimisch-christlichen bzw. „abrahamischen“ Konstellationen. Wie mit Positionierungen und Polarisierun­gen umgehen, die das Lernen mit- und voneinander zu behindern drohen? Wie produktiv integrieren?

Der Dominikaner, Islamwissenschaftler und katholische Theologe Dr. Dennis Halft bekleidet seit 2020 den Lehrstuhl für Abrahamitische Religionen mit Schwerpunkt Islam und interreligiöser Dialog an der Theologischen Fakultät Trier. Seit Winter­semester 2022/23 bietet sie, in Zusammenarbeit mit der Universität Trier, den Masterstudiengang „Interreligiöse Studien: Judentum, Christentum, Islam“ an.

Der Vortrag findet in Kooperation mit Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts der LMU, statt.

Aufruf für die Opfer der Erdbeben in Syrien/Türkei

Mit großer Bestürzung verfolgt der „Rat der Religionen München“ die Folgen des katastrophalen Erdbebens im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens. Er ruft zur Solidarität mit den Menschen vor Ort auf. Die Religionsgemeinschaften teilen die Trauer um die zahlreichen Toten und den Schmerz mit den Angehörigen und nehmen die Opfer, die Verletzten, die Angehörigen und Vermissten in ihr Gebet auf und sind mit den Gedanken bei ihnen. Viele Gemeinden laden zu Gottesdiensten, Gebeten und Fürbitten ein. ……

Mehr Informationen und die Spendenkonten finden Sie hier!

und auf der Website des „Rates der Religionen München – Religionsgemeinschaften im Gespräch“ unter

www.rat-der-religionen-muenchen.de

Zwischen 40.000 km und Fünf-Minuten-Wegen

Deuteangebote zu einem zukunftsfähigen Religionsunterricht

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf, LMU

Mittwoch, 17. Mai 2023, 17:00 Uhr
LMU-Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1 in München, Raum B OO6
Eintritt frei

Nach langen Jahren der Ungewissheit wurde der Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU zum Wintersemester 2022/23 mit Prof. Dr. Mirjam Schambeck sf neu besetzt. Die Franziskanerin mit Regensburger Wurzeln war seit 2012 Lehrstuhlinhaberin an der Universität Freiburg. Zu ihren zahlreichen Publikationen gehört unter anderem Interreligiöse Kompetenz. Basiswissen für Studium, Ausbildung und Beruf (= UTB M 3856), Göttingen 2013 und zuletzt Konfessionslosigkeit als Normalfall. Religions- und Ethikunterricht in säkularen Kontexten, Freiburg i. Br. 2022 (herausgegeben mit Ulrich Kropač).

Zu ihrer öffentlichen Antrittsvorlesung sind Freundinnen und Freunde Abrahams eingeladen. Dazu wird um Anmeldung gebeten unter info@freunde-abrahams.de oder Telefon 089/1588 1260 (AB)

Von Donnersohn und Salome

Könige und Königinnen von Jerusalem vor und nach David und Salomo

mit Prof. Dr. Stefan Jakob Wimmer, Freunde Abrahams e.V.

Mittwoch, 12. April 2023, 19:00 Uhr
Pfarrsaal von St. Ludwig, Ludwigstr. 22 (U3/6 Universität)
Teilnahmegebühr: 7 €

Die Könige David und Salomo sind aus der Bibel und aus dem Koran bekannt – doch aus historischen Quellen wissen wir fast nichts über sie. Mehr wissen wir über Abdi-Hepa, der Jahrhunderte vor ihnen König von Jerusalem war, ein Zeitgenosse von Pharao Echnaton. Und die frühesten Herrscher Jerusalems, die wir kennen, lebten im 19./18. Jahrhundert v. Chr. und hießen Yo’eq-ra’am („Donnersohn“) und Schat’an („der Furchtbare“). Tausend Jahre nach ihnen herrschte kurze Zeit Athalia, eine Frau, als Königin von Juda. Ihr widmete Händel ein Oratorium, aber sie blieb dennoch wenig bekannt – ebenso wie Königin Salome Alexandra im 1. Jahrhundert v. Chr. Im Jerusalem von König Herodes und von Jesus lebte Königin Helena von Adiabene, aus dem kurdischen Erbil. Und zur Kreuzfahrerzeit spielt noch einmal eine Frau, Königin Melisende, eine Hauptrolle. Wir schauen hin, was wir über die weniger vertrauten Königinnen und Könige von und in Jerusalem wissen.